…der Grund, warum man sich diese Leichtigkeit eines Urlaubs, all dieses „ganz“ sein im Alltag nur allzu schwer bewahren kann… es ist die Achtsamkeit… im Urlaub erleben wir die Welt um uns herum wie die Kinder… alles ist neu, bunt, aufregend, riecht anders und will entdeckt werden… wir sind völlig präsent in diesem Moment und erleben mit allen Sinnen… im Alltag hingegen ist die Welt wie hinter einem Schleier… alles ist bekannt, hat seinen Namen, seinen Ort und seine Zeit… nichts aufregendes… oder doch? Ist nicht jeder Moment einzigartig? Einen immer wieder kehrenden Alltag gibt es doch garnicht… wir müssen lernen aus dem Wust der Gedanken auszusteigen und präsent zu sein in der Welt… die Welt zu erleben… mit allen Sinnen… jeden Tag und nicht nur an fremden Orten…
…der Gang zum Duschhaus am Morgen ist verstörend… gefühlte 108 Mal hat man mir einen guten Morgen gewünscht… wie nett… ich freu mich… soviel aufgesetzte Freundlichkeit… wie schön…
…der Kirschbaum beschmeißt uns mit alte Blüten und Stängeln während der Nachbar einen Fliegenfischer zulabert… den Eindruck, dass der Fischer wert auf seine Meinung legt habe ich nicht…
…auf der anderen Seite hört sich der Schichtsalatsänger offenbar gern selbst reden… der ganze Platz hört ihn auch reden, ob gern ist fraglich…
…offenbar bin ich heute wahrlich ein Menschenfreund… das Spatzenpärchen welches fleißig Baumaterial für ihr Nest sammelt erfreut sich an meinen Brotkrumen…
…dann folgt die Operation am offenen Herzen… da wir eine Rückfahrt mit 5 statt nur 2 Gängen klar favorisieren müssen wir schauen woran es lag… also fix das Reserverad raus und einen Blick aufs Schaltgestänge… schnell steht fest, dass sich eine Buchse verabschiedet hat und deshalb die drei Gänge nicht mehr rein gingen… was auch erklärt warum sich der Schalthebel anfühlte wie Wackelpudding…
…Kabelbinder und ein bisschen Hantier… schmutzige Finger und Klamotten und siehe da… wir haben wieder 5 Gänge… Ersatzteil bestellt bei EBay für 11 Euro… läuft…
…und wir laufen auch… zum Kloster Marienthal… durch die Weinberge…
…wieder zurück in Dernau verstecken wir uns ein wenig im Schatten bevor es wieder los geht in Richtung Mayschoß zum Abendessen…
…geschlossene Gesellschaft im Bahnsteig 1……… ok… damit hatten wir jetzt nicht gerechnet… wir nehmen frustriert den Zug zurück nach Dernau und essen dort…
…so schlimm ist es dann allerdings auch nicht paniertes Stielkotelette mit Spargel zu essen… wir überleben knapp und zu unserem Erstaunen steht dann auch noch ein Riesenreisemobil zwischen uns und dem Schichtsalatsänger… eine Schande……..
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