…ein letztes Mal Frühstück… ein letztes Mal Atlantik… ein letztes Mal abhängen unter der Palme… alles ein letztes Mal… ein letzter Überflug des Sauriers und ein letztes Mal Fassungslosigkeit über das verstopfte Klo und die Hinterlassenschaften die da sonst noch zu finden sind…
…der große Vogel ist schon in der Luft und auf dem Weg nach hier… mit neuen Pauschalurlaubern… wir werden ausgetauscht… das Personal wird die gleichen Witze machen und die gleichen Shows werden aufgeführt… Vitamine für die Anakonda… schon heute Abend nicht mehr für uns sondern für die Neuen in 1235… ein perfektes Schauspiel für den perfekten Karibiktraumurlaub von der Stange…
…Esmeralda hat erzählt man könne hier gut leben, wenn man Arbeit hat… man braucht nicht viel… manche haben eine Kuh oder eine Ziege… ein paar Hühner vielleicht… Kokosnüsse gibt es überall… und Fische…
…der Fischer in der Bucht versucht wieder sein Glück…
…neben unseren Hängematten wird ein riesiger Seestern „geschlachtet“… ein Einheimischer nimmt ihn aus, vermutlich um ihn später am Strand an die Touristen zu verkaufen… er tut mir ein wenig leid…
…unsere AI-Bändchen werden uns jäh vom Arm geschnitten als wir das Zimmer abgeben… nun gut… ein paar letzte Getränke und dann kommt der Bus…
…1,5 Stunden durch buntes Gewusel… Mopeds mit Beladung, dass man den Mund nicht mehr zu bekommt und Hupkonzerte vom Feinsten… Hupen heißt offenbar so etwas wie „Achtung, ich rase jetzt wie ein Geisteskranker an dir vorbei“… wir saugen die Eindrücke auf wie ein Schwamm…
…überall sitzen Menschen auf Plastikstühlen vor den kleinen bunten Hütten… viele verkaufen Kokosnüsse und Obst… oder auch mal ein Spanferkel…
…dann erreichen wir den Flughafen…
…Reisen heilt die Seele… es macht einen wieder ganz… relativiert viele Ansichten und gibt einem neue Blickwinkel… die letzten Minuten in der Hängematte haben mich daran erinnert… aber warum ist es so schwer sich diese Ganzheit im Alltag in Deutschland zu bewahren? Warum verliert man diese Leichtigkeit so schnell wieder?
Der Blick in diese wunderbare Bucht erinnert mich daran JA zum Leben zu sagen und sich nicht hinter Ängsten zu verstecken… unsere Erde ist so ein wunderschöner Ort… voll von Abenteuern die erlebt werden wollen…
…dann rollt der große Vogel Richtung Startbahn… ich fühle mich unwohl aber nun gut… was nützt das schon… wir heben ab und die Welt unter uns wird kleiner… hurtig werden Kopfhörer für 3,50 € und Decken für 5,90 € verkauft… ich habe zum Glück Rumpel und meine Tischdecke… ich weigere mich noch immer standhaft Socken anzuziehen, doch ich befürchte ich komme bald nicht mehr drum herum… an meinen Füßen klebt noch hartnäckiger Sand während draußen Turbulenzen mit dem Flugzeug tanzen… Götterdämmerung über dem Atlantik…
…und dann sind wir wieder da… es hat 11 Grad und allgemeine Ernüchterung macht sich breit… keine Palmen… kein türkisblaues Meer… ich bin müde und hungrig… die Zugfahrt wirkt surreal und ich habe garnicht das Gefühl wirklich hier zu sein…
…Morgen ist Montag und Arbeit… ich sitze zuhause und es regnet… ABER… nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub und das hier ist erst Seite 1
Kommentar verfassen